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Rußpartikel

Feinstaub bzw. Rußpartikel, der in der Luft vorhanden ist, wird in PM10 und PM2.5 unterteilt, abhängig von der Größe der Partikel in Mikrometer. Je kleiner die Partikel sind, desto schädlicher sind sie für die Gesundheit. Der Körper kann sie nicht mehr über die Atemwege ausscheiden, und in extremen Fällen können sie sogar ins Blut gelangen. [1]

Wie entstehen Rußpartikel?

Der Verkehr ist für bis zu 19 Prozent (PM2.5) des Feinstaubs verantwortlich, während der Rest aus verschiedenen Quellen wie Industrie, Abfall, Landwirtschaft und Kaminen von privaten Haushalten stammt. Früher waren Auspuff-Emissionen (Luftverunreinigung durch die Auspuffe der Pkws) die Hauptursache für Feinstaub im Verkehr, aber dank besserer Technologie und Partikelfilter hat sich die Situation in den letzten Jahren verbessert. Trotz Dieselgate – Versuchen von Autohersteller*innen den gesetzlichen Grenzwert für Autoabgase zu umgehen- war die Feinstaubbelastung durch Abgase im Jahr 2016 nur noch halb so hoch wie 1990. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Verkehr keine Auswirkungen auf die Schadstoffbelastung hat. Der Abrieb von Bremsen, Reifen und Straßen trägt mittlerweile zu fast 60 Prozent der Feinstaubemissionen (PM2.5) bei. Wenn man die Luftqualität in unseren Städten verbessern möchte, muss man also an diesen Punkten ansetzen und auch die Fahrweise, die Reifenbreite und die Straßenbeschaffenheit berücksichtigen. [1]

Der Verkehrssektor ist eine der wesentlichen Quellen von Dieselrußemissionen und trägt in Europa und Nordamerika mit 25 Prozent zu den Rußemissionen bei. Der Straßenverkehr ist insbesondere in Ballungsgebieten ist eine dominierende Quelle von Rußpartikeln, die hauptsächlich über die Auspuffanlagen von Fahrzeugen und als diffuse Emissionen wie Abrieb von Reifen und Bremsen in die Luft gelangen. Der Schienen- und Schifffahrtsverkehr sowie stationäre Baumaschinen sind weitere Quellen von Dieselrußemissionen. Es ist wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um den Ausstoß von Dieselruß zu reduzieren, um sowohl die Gesundheit der Menschen als auch das Klima zu schützen. [3]

Eine Autobahn mit viel Straßenverkehr.
Verkehr ist ein großer Verursacher von Rußpartikel und Feinstaub. (Quelle: pixabay)

Die UN-Studie für das UN-Umweltprogramm UNEP und die World Meteorological Organization aus dem Jahr 2011 bestätigt, dass der Diesel-Ruß aus Kraftfahrzeugen, Schiffsmotoren und Baumaschinen mit seinen feinsten Rußpartikeln (Black Carbon) aus ungefilterten Dieselmotoren schwere Gesundheitsschäden für den Menschen verursacht und die Klimaerwärmung verstärkt. Durch den Einsatz von Rußfiltern für Dieselmotoren könnte die globale Erderwärmung um rund 0,5 Grad Celsius bis 2050 reduziert werden. Zudem können die arktische Eisschmelze und die dadurch ausgelöste zusätzliche Erderwärmung erheblich verringert werden. In der Arktis sind die Rußpartikel für fast die Hälfte der bedrohlichen Eisschmelze verantwortlich. [2] 

Klimaschädliche Wirkung von Rußpartikeln

Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, darunter auch vom NASA-Goddard-Institut für Weltraumstudien, belegen, dass Dieselruß einen erheblichen Anteil an der Feinstaubbelastung hat und auch eine klimaschädliche Wirkung besitzt. Insbesondere in der Arktis, aber auch in den Alpen lösen Rußpartikel drei Effekte aus, wie Dr. James Hansen, Direktor des Goddard Instituts und Berater des ehemaligen US-Präsident Barack Obama, erklärt das sich schwarze Rußpartikel auf den Eisflächen ablagern und dies zu einem Grauschleier führe, wodurch das Abschmelzen des Meereseises beschleunigt wird. Zudem absorbieren die Partikel die Sonnenwärme, wodurch die unmittelbare Umgebung zusätzlich aufgeheizt wird. Schließlich beeinflussen die Rußpartikel die Wolkenbildung und verändern die Niederschlagsverhältnisse. [3]

Vertiefende Quelle: https://www.right-to-clean-air.eu/de/

von Leyla Yilmaz

[1] Vgl. Reek, F. Süddeutsche Zeitung (2019): Feinstaubbelastung durch Verkehr. Der meiste Dreck kommt nicht aus dem Auspuff. URL: https://www.sueddeutsche.de/auto/feinstaub-verkehr-bremsen-reifen-1.4427241 [Zugriff: 25.11.2023]

[2] Vgl. NABU-Naturschutz Deutschland (o.D.): Gefährlicher Schleier. UN-Studie bestätigt: Dieselruß ist verheerend für Klima und Gesundheit. URL: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/klima-und-luft/luftqualit%C3%A4t/13531.html [Zugriff: 25.11.2023] 

[3] Vgl. NABU-Naturschutz Deutschland. (o.D.): Dieselruß und Klimawandel. Europas Rußpartikel schaden der Arktis und dem globalen Klima. URL: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/aktionen-und-projekte/russfrei-fuers-klima/kampagnenstand.html [Zugriff: 25.11.2023]

NABU-Naturschutz Deutschland. (o.D.): Dieselruß und Klimawandel. Europas Rußpartikel schaden der Arktis und dem globalen Klima. URL: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/aktionen-und-projekte/russfrei-fuers-klima/kampagnenstand.html [Zugriff: 25.11.2023]

NABU-Naturschutz Deutschland. (o.D.): Gefährlicher Schleier. UN-Studie bestätigt: Dieselruß ist verheerend für Klima und Gesundheit. URL: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/klima-und-luft/luftqualit%C3%A4t/13531.html [Zugriff: 25.11.2023] 

Reek, F.  (06.05.2019): Feinstaubbelastung durch Verkehr. Der meiste Dreck kommt nicht aus dem Auspuff. URL: Süddeutsche Zeitung. https://www.sueddeutsche.de/auto/feinstaub-verkehr-bremsen-reifen-1.4427241 [Zugriff: 25.11.2023]