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Neutralität

Klimaneutral, Treibhausgasneutral, CO2-neutral. Das Wort Neutralität kommt in Gesprächen über Umweltschutz sehr oft vor. Nicht selten passiert es, dass wir die Bedeutungen der jeweiligen Begriffe verwechseln oder als Synonyme verwenden. Egal, Hauptsache neutral? Keineswegs! Warum ist es wichtig, die genaue Definition der Begriffe zu verstehen und worin liegen die Unterschiede? [1]

Was bedeutet Klimaneutral?

Klimaneutralität umfasst nicht nur die Treibhausgas-Emissionen, sondern auch alle anderen menschlichen Aktivitäten, die das Klima beeinflussen. Das bedeutet, dass nicht nur die Treibhausgase in ein Gleichgewicht kommen müssten, sondern auch alle anderen Effekte von menschlichem Handeln mit Klimawirkung betroffen wären. Um klimaneutral zu sein, müssen auch Effekte wie versiegelte Bodenflächen, gerodete Wälder und geschmolzene Schnee- und Eisflächen ausgeglichen werden. [2] 

Was bedeutet Treibhausgasneutral?

Treibhausgasneutralität (engl. “net zero”) bezieht sich auf den Ausgleich aller Treibhausgasemissionen, um eine Netto-Null-Bilanz zu erreichen. Dies wird durch die Reduzierung der Emissionen und den Einsatz von Kompensationsmaßnahmen wie z.B. Emissionszertifikaten erreicht. [3]

Ziel von internationalen Abkommen wie z.B. dem 1.5 Grad Ziel ist, dass die Summe aller Treibhausgase in der Atmosphäre nicht mehr ansteigt. Das gilt für Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O) sowie für ein paar fluorierter Treibhausgase (F-Gase). Die Gase haben ganz unterschiedlich starke Auswirkungen aufs Klima und deshalb rechnet man sie jeweils in CO2-Einheiten um. [4] 

Was bedeutet CO2-neutral?

CO2-Neutralität bedeutet, die eigenen Kohlendioxid-Emissionen auf null zu reduzieren, entweder durch direkte Vermeidung oder durch Kompensation, wie das Pflanzen von Bäumen. Es bezieht sich ausschließlich auf CO2, nicht auf andere Treibhausgase. [5]

Warum sind die genauen Definitionen wichtig?

Wie nachhaltig Klimaziele sind, hängt sehr stark von den genauen Begriffen ab. Versuchen wir es mit einem vereinfachten Beispiel: Eine Kuh, die CO2-neutral ist, ist nicht treibhausgasneutral, da sie immer noch Methan ausstößt. 

Vergleichen wir Österreich mit Neuseeland: 

Österreichs Treibhausgase sind überwiegend CO2-Emissionen (85%). In Neuseeland werden viele Schafe gezüchtet, daher sind die CO2- und Methan-Emissionen dort fast gleich hoch. Wenn also beide Länder das Ziel haben, CO2-neutral zu werden, wäre das in Österreich ein größerer Schritt als in Neuseeland. Umgekehrt wäre der Aufwand in Neuseeland, Methan zu reduzieren, weitaus größer. [6]