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Der Begriff „Artenschutz“ umfasst sämtliche Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Förderung der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten. Dazu gehört sowohl der direkte Schutz von Pflanzen und Tieren, als auch der Schutz ihrer natürlichen Lebensräume. Die Aufgabe des Artenschutzes ist für alle Arten Erhaltungs-, Rückzugs- und Ausbreitungsgebiete zu erhalten. Das Ziel ist, den Fortbestand der natürlichen biologischen Vielfalt zu sichern und das Artensterben zu stoppen. [1]

Um dies zu erreichen werden sowohl konkrete Maßnahmen auf internationaler, nationaler, regionaler und lokaler Ebene benötigt. Aber auch artenschutzgerechtes Verhalten von Einzelpersonen ist wichtig. [2]

Eine naturverträgliche, nachhaltige Nutzung von Tier- und Pflanzenarten steht nicht im Widerspruch mit den Zielen des Artenschutzes. Es gilt hier, die Nachhaltigkeit des Naturhaushalts zu sichern und den Artenschutz und wirtschaftliche Interessen miteinander in Einklang zu bringen. [3]

Bedrohungen der Artenvielfalt

Der Schutz wildlebender Tier- und Pflanzenarten ist notwendig, weil mit der stetig wachsenden menschlichen Bevölkerung und den zunehmenden Auswirkungen menschlicher Aktivitäten viele Arten bedroht sind. Dazu zählen unter anderem die Klimakrise, Abholzung der Wälder, Wilderei und illegaler Handel. [4]

Laut einem Bericht des Weltbiodiversitätsrates IPBES ist das derzeitige Aussterben von Arten einige Dutzende bis Hunderte Male größer, als im Durchschnitt der letzten zehn Millionen Jahre. Es wird geschätzt, dass aktuell bis zu eine Million Arten vom Aussterben bedroht sind. [5]

Warum ist Artenschutz wichtig?

Artenschutz ist aus verschiedenen Gründen wichtig. Auch unsere moderne Gesellschaft ist auf die Nutzung wildlebender Tier- und Pflanzenarten angewiesen.

So werden beispielsweise in Lebensmitteln, Medizinprodukten, Lederwaren und Musikinstrumenten Produkte wildlebender Arten verwendet. [6]

Zudem hat jede Art eine bestimmte Aufgabe innerhalb eines oder mehrerer Ökosysteme.

Die Leistungen der Ökosysteme, sind für die Menschen überlebensnotwendig. Dazu zählen Erzeugung von Sauerstoff, Produktion von Nahrung und nachwachsenden Rohstoffen, Bildung, sowie Filterung von Boden und Trinkwasser oder Regulierung des Klimas.  

Viele verschiedene Arten sind Bausteine der Ökosysteme. Wenn Bausteine geschwächt sind oder wegfallen, geraten die Systeme aus der Balance und werden instabil.

Im schlimmsten Fall führt das Artensterben auf diese Weise dazu, dass Ökosysteme komplett zusammenbrechen. [7]

Maßnahmen und Regelungen zum Artenschutz

Um die Artenvielfalt zu bewahren und die Lebensräume zu schützen, bedarf es internationaler, nationaler, regionaler und lokaler Maßnahmen und Regelungen.

Zu den wichtigsten globalen Artenschutzübereinkommen gehören das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) und die Bonner Konvention zum Schutz wandernder, wildlebender Tierarten (CMS) mit ihren Unterabkommen. Neben den Gesetzen zum allgemeinen Artenschutz gibt es zudem Übereinkommen, die sich auf den Schutz einer bestimmten Tiergruppe beziehen. Ein Beispiel hierfür ist das Internationale Abkommen zur Regelung des Walfangs mit der Internationalen Walfangkommission (IWC). 

Zudem gibt es den Bereich des besonderen Artenschutzes, in dem strengere Verbote gelten als in den Regelungen des allgemeinen Artenschutzes. So gibt es hier zusätzlich das Besitzverbot und das Vermarktungsverbot. [7]