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Bio-Kunststoff

Im Supermarkt sieht man immer wieder Gemüse-Sackerl mit der Aufschrift Bio-Kunststoff“ oder „Bio-Plastik“. Diese Begriffe sind aber unbestimmt geregelt und versprechen nicht unbedingt Nachhaltigkeit.

Zum einen gibt es biologisch abbaubaren Kunststoff, der sich aber nur unter bestimmten Bedingungen zersetzt und selten natürlich verrotten kann oder zu Hause kompostierbar ist. In der industriellen Entsorgung wird Bio-Plastik außerdem aus dem Biomüll aussortiert und verbrannt. Die Gründe dafür sind, dass es schwer von fossilem Kunststoff zu unterscheiden ist und es außerdem länger zum Verrotten braucht als Essensreste oder pflanzliche Abfälle. Deswegen kommt Bio-Kunststoff je nach Region in den gelben Sack oder den Restmüll und darf keinesfalls in der Natur landen.
Plastik, möglicherweise auch sogenannter Bio-Kunststoff, wird aus dem Maul einer Meeresschildkröte geschnitten

Andererseits bezeichnet der Begriff (nicht immer zu 100%) bio-basierten Kunststoff, z.B. aus Zuckerrohr, Mais oder Zellulose. Dieser ist aber nicht umweltfreundlicher als gewöhnlicher, fossiler Kunststoff, weil es beim landwirtschaftlichen Anbau häufig zu Waldrodung, Versäuerung der Böden, Flächenkonkurrenz mit der Lebensmittelproduktion, etc. kommt.

Die beiden Definitionen hängen nicht direkt zusammen. Es gibt beispielsweise biologisch abbaubaren Kunststoff aus Erdöl und bio-basierten Kunststoff, der nicht abbaubar ist. Da es sich bei beiden Arten von Bio-Kunststoff nicht um nachhaltige Lösungen, sondern eher um Greenwashing handelt, sollte man lieber gleich zur Stofftasche greifen und alle Kunststoffarten möglichst vermeiden.

von Isabella Martischini